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09.03.2023
Der Kampf um die Fachkräfte von morgen: Wie eine innovative bayerische Allianz den Mangel lindert
Unternehmen im Freistaat konnten 2022 rund eine Viertelmillion Stellen nicht besetzen. Bayerns führender Weiterbildungscampus, die Eckert Schulen mit Sitz vor den Toren Regensburgs, geht neue Wege, damit auch mittelständische Betriebe im Wettbewerb um die Talente von morgen die Nase vorn haben. Von dem wachsenden innovativen Netzwerk profitieren auch die angehenden Fach- und Führungskräfte.
Regenstauf - Es ist eine Entwicklung, von der man immer öfter hört: Nicht nur, aber gerade in technischen Berufen können sich Bewerber mittlerweile aussuchen, wohin sie gehen. Zahlen der Bayerischen Industrie- und Handelskammern bestätigen das: Rund 107.000 Stellen in den MINT-Berufen konnten Betriebe 2022 nicht besetzen. Und in den kommenden Jahren dürfte diese Lücke noch weit größer werden: Auf bis zu 553.000 fehlende Fachkräfte beziffert der IHK-Fachkräftemonitor Bayern den Engpass in diesen Berufsfeldern - so viel wie noch nie seit Beginn der Erhebung.
Immer mehr Unternehmen versuchen deshalb, besonders frühzeitig die Talente von morgen an sich zu binden. Eine bundesweit einzigartige Initiative macht erfolgreich vor, wie innovative Netzwerke die Nachwuchssuche erleichtern. Eine stetig wachsende Zahl an Betrieben sucht die enge Kooperation mit den Eckert Schulen mit Sitz vor den Toren Regensburgs, mit jährlich mehr als 9.500 Teilnehmern und Teilnehmerinnen und mehr als 40 Standorten bundesweit, wie Stephan Koller berichtet. Von dem wachsenden Netzwerk profitieren nach den Worten des Vorstands für Aus- und Weiterbildung und berufliche Rehabilitation auch die angehenden Fach- und Führungskräfte.
Nachfrage aus der Wirtschaft als Anlass für eine "starke Allianz für Fachkräfte"
Staatlich geprüfte Techniker sind dafür ein Vorzeigebeispiel: Mehr als 2.000 Studierenden ebnen die Eckert Schulen deutschlandweit jedes Jahr den Weg zum staatlichen Abschluss in mehr als zehn verschiedenen Fachrichtungen - von Bau- und Maschinenbau- über Elektro- bis hin zur Lebensmittelverarbeitungstechnik.
Die Absolventen sind zunehmend gefragt - auch, weil es viel zu wenige von ihnen gibt: Die Struktur der MINT-Lücke hat sich in den vergangenen Jahren deutlich gewandelt. Der Anteil der nicht-akademischen MINT-Berufe ist kontinuierlich gestiegen: "Die wachsende Nachfrage war für uns Anlass, mit unseren Partnern aus der Wirtschaft eine starke Allianz für Fachkräfte zu schmieden", sagt Markus Johannes Zimmermann, Geschäftsführer der Dr. Eckert Akademie und Schulleiter der Technikerschule Regenstauf.
Kooperation als wichtige Säule für mehr Fachkräfte
Entstanden ist in den vergangenen Jahren auf diese Weise ein einmaliges Netzwerk, das die Studierenden, die Unternehmen und die Schule gewinnbringend und nachhaltig verbindet: "Während Exkursionen, Fachvorträgen am Campus oder durch die Betreuung von Projektarbeiten erhalten die Studierenden wertvolles Spezialwissen und lernen potenzielle Arbeitgeber im Arbeitsfluss kennen", sagt Zimmermann. "Häufig werden Studierende durch die frühzeitige Vernetzung, bereits während der Weiterbildung von den beteiligten Unternehmen unter Vertrag genommen", weiß er. In den kommenden Jahren soll das Netzwerk an Kooperationspartnern nach seinen Worten deshalb weiter wachsen.
Zugang zu wertvollen Talente-Pools
Für die Unternehmen ist das Netzwerk in wenigen Jahren gleichzeitig zu einer wichtigen Säule der Fachkräftegewinnung geworden: "Wir haben bereits die ersten Techniker über diese Kooperation eingestellt und wollen unsere Zusammenarbeit weiter ausbauen", sagt beispielsweise Robert Hummel, Geschäftsführer von Schlagmann Poroton, einem der Exzellenzpartner der Eckert Schulen. Mit fünf Lieferwerken und knapp 400 Mitarbeitern ist das Unternehmen mit Sitz im niederbayerischen Zeilarn (Kreis Rottal-Inn) heute größter Ziegellieferant Süddeutschlands. "Ich schätze an den Eckert Schulen die sehr praxisorientierte und praxisnahe Ausbildung der Techniker, die aktive Zusammenarbeit der Eckert Schulen mit der Wirtschaft", so Hummel.
Unternehmen setzen auf langfristige Partnerschaft
Neuester Zugang im Kreis der Kooperationspartner ist die Silberhorn Gruppe mit Sitz im oberpfälzischen Lupburg (Kreis Neumarkt). "Der Fachkräftemangel ist ein großes Thema auch bei uns im Unternehmen und wir wollen gern langfristig und zielgerichtet mit einem Partner zusammenarbeiten, anstatt punktuell Aktionen zu starten", sagt Nicole Wolfsteiner, Personalleiterin des Unternehmens, das weltweit für erstklassige Lösungen im Bereich der Reinigungs-, Hochdruckwasserstrahltechnik und höchst anspruchsvollen Blechtechnik steht.
Neben der Dr. Eckert Akademie, die die Techniker-Weiterbildungen am Campus verantwortet, und dem Fernlehrinstitut Dr. Robert Eckert arbeitet auch das Berufsförderungswerk Eckert (BFW) seit Jahren sehr eng mit der Wirtschaft zusammen. Berufsförderungswerke eröffnen durch berufliche Rehabilitation und damit auch gezielten Umschulungen Chancen auf einen Karriere-Neustart, wenn Menschen durch Unfälle oder Krankheiten beruflich aus der Bahn geworfen werden.
Aussteller-Rekord bei Eckert-Jobbörse 2023
Wie angespannt der Arbeitsmarkt mittlerweile ist, belegt eine weitere Zahl der Eckert Schulen: "Noch nie haben sich so viele Unternehmen für unsere Jobbörse beworben wie in diesem Jahr", sagt Andrea Radlbeck, Marketingleiterin der Eckert Schulen. Mehr als 90 Firmen aus dem gesamten süddeutschen Raum präsentieren sich dort im April den rund 2.000 Fachkräften - ein Plus von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Eine Erfolgsgeschichte ist auch ein neues Jobportal. Dort bringen die Eckert Schulen Bewerber und Arbeitgeber als "Matchmaker" zusammen. Fach- und Führungskräften eröffnen die Eckert Schulen dort einen direkten und komfortablen Weg, ihrem Traumjob einen großen Schritt näher zu kommen. Unternehmen erhalten gleichzeitig die Chance, direkt ihre Bewerber-Zielgruppe zu erreichen. "Damit schaffen wir innerhalb unseres Netzwerks eine klassische Win-Win-Situation, von der alle Seiten profitieren", sagt Radlbeck.
Es ist eine Entwicklung, von der man immer öfter hört: Nicht nur, aber gerade in technischen Berufen können sich Bewerber mittlerweile aussuchen, wohin sie gehen. Zahlen der Bayerischen Industrie- und Handelskammern bestätigen das: Rund 107.000 Stellen in den MINT-Berufen konnten Betriebe 2022 nicht besetzen. Foto: Adobe Stock
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