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23.10.2025
"Re-Boot" für den Kopf: So kann künstliche Intelligenz beim Lernen helfen
Vom persönlichen "Study-Buddy" bis hin zu kleinen "Video-Nuggets" und "Lern-Snacks": "Die Zukunft gehört denen, die Lust haben zu lernen - und die KI als Partner begreifen", ist der Bildungsexperte Daniel Jung überzeugt.
Regenstauf - Noch nie war es so einfach, sich Wissen anzueignen. Ob auf YouTube, in Podcasts oder mit neuen Lernplattformen - das Internet bietet unendliche Möglichkeiten. Doch genau darin liegt auch die Herausforderung: "Wir sind überflutet von Informationen. Entscheidend ist, was wir daraus machen", sagt der Bildungsexperte Daniel Jung. Mit 60 Millionen Views pro Jahr auf YouTube ist er einer der meistgesehenen Online-Tutoren weltweit. Zudem ist der Unternehmer Gastgeber seines Podcasts "Daniel Jung lädt ein". Jetzt sprach der 44-Jährige bei der jährlichen Reha-Tagung des Berufsförderungswerks der Eckert Schulen in Regenstauf (Kreis Regensburg).
Vom ersten Computer 1950 über das Smartphone 2007 bis zum Durchbruch der KI 2022 - die Geschwindigkeit technologischer Entwicklungen ist atemberaubend. "Die größte Schwäche der Menschheit ist unsere Unfähigkeit, exponentielle Entwicklungen zu verstehen", zitiert Jung den Physiker Albert Bartlett. Was bedeutet das fürs Lernen? "Wer heute nichts über KI weiß, läuft Gefahr, den Anschluss zu verpassen", warnt der Bildungsexperte.
KI als Lernpartner: Der persönliche Study-Buddy
Was früher wie Science-Fiction klang, ist heute Realität: KI-Systeme, die Wissen individuell vermitteln, Fragen beantworten und Lernfortschritte sichtbar machen. In den USA gibt es bereits erste Schulen mit KI-Tutoren - Programme, die Schülern beim Verständnis von Mathematik, Physik oder Sprachen helfen. "Das ist keine Zukunftsvision mehr", sagt Jung. "Jeder kann heute seinen persönlichen KI-Study-Buddy haben."
Tools wie NotebookLM von Google oder ChatGPT ermöglichen es, eigene Texte, Videos oder Vorträge hochzuladen und daraus automatisch Zusammenfassungen, Mindmaps, Karteikarten oder Quizfragen zu generieren. "Das spart nicht nur Zeit, sondern trainiert gleichzeitig das kritische Denken - weil man die Inhalte reflektieren muss, die KI liefert."
Lernen in kleinen Häppchen - und mit Emotion
Daniel Jung weiß, wie Lernen im digitalen Raum funktioniert: Über 3.500 seiner Lernvideos auf YouTube erreichen Millionen Aufrufe. Sein Prinzip heißt Microlearning - Lernen in kleinen, leicht verdaulichen Einheiten. "Unser Gehirn liebt kurze, emotionale Impulse. Deshalb funktionieren Video-Nuggets oder Lern-Snacks so gut", erklärt Jung.
Auch soziale Medien können - richtig eingesetzt - eine Lernplattform sein. "Wichtig ist, die Aufmerksamkeit gezielt zu steuern. Wer lernt, sollte das Smartphone als Werkzeug sehen, nicht als Ablenkung. Am besten: beim Lernen den Flugmodus aktivieren."
Neue Lernkultur in Unternehmen
Nicht nur Schulen und Universitäten, auch Unternehmen müssen ihre Lernkultur anpassen. "Lebenslanges Lernen ist kein Schlagwort mehr, sondern eine Notwendigkeit", so Jung. KI kann hier helfen, individuelle Lernpfade zu entwickeln - vom Einsteiger bis zur Führungskraft. "Künstliche Intelligenz kann Mitarbeitende gezielt fördern, Lernstände dokumentieren und Trainings auf den Punkt zuschneiden."
Dabei geht es nicht um das Ersetzen von Menschen, sondern um das Zusammenspiel. "KI ist kein Gegner, sondern ein Werkzeug, das uns hilft, Potenziale besser zu entfalten", betont der Experte.
Die wichtigsten Fähigkeiten der Zukunft
Die Welt von morgen verlangt nach mehr als nur Fachwissen. Arbeitgeber suchen Menschen mit kritischem Denken, Lernbereitschaft, digitaler Kompetenz, Entscheidungsstärke und Flexibilität. Jung ist überzeugt: "Wer lernt, mit KI zu lernen, bleibt zukunftsfähig."
Sein Rat: Bewusst üben, experimentieren, ausprobieren. Statt KI nur zu konsumieren, sollte man sie gezielt einsetzen - etwa, um eigene Lerninhalte zu strukturieren, Präsentationen vorzubereiten oder komplexe Themen zu visualisieren. "Learning by Doing ist der Schlüssel. Nur wer mit KI arbeitet, versteht, was sie leisten kann - und was nicht."
Wie Berufsförderungswerke den Wandel begleiten
Das Berufsförderungswerk der Eckert Schulen in Regenstauf, Gastgeber der Experten-Konferenz und eine von rund 30 Einrichtungen dieser Art in Deutschland, reagiert auf diese Entwicklungen längst. "Leben, lernen und arbeiten in einer komplexen Welt - das fordert auch uns heraus", sagt Friedrich Geiger, Leiter Fachdienste des Berufsförderungswerks. Bei der Reha-Tagung kommen regelmäßig Fachleute von Rentenversicherungsträgern, Berufsgenossenschaften und Arbeitsagenturen zusammen, um Wege zurück ins Arbeitsleben zu gestalten.
Gerade für Menschen, die nach Krankheit oder Schicksalsschlägen neu anfangen müssen, bietet der technologische Wandel neue Chancen. "Künstliche Intelligenz kann Lernen einfacher, flexibler und individueller machen", sagt Geiger. "Entscheidend ist, dass wir die Menschen befähigen, sie sinnvoll zu nutzen."

"Wir sind überflutet von Informationen. Entscheidend ist, was wir daraus machen", sagt der Bildungsexperte Daniel Jung. Mit 60 Millionen Views pro Jahr auf YouTube ist er einer der meistgesehenen Online-Tutoren weltweit. Jetzt sprach der 44-Jährige bei der jährlichen Reha-Tagung des Berufsförderungswerks der Eckert Schulen in Regenstauf (Kreis Regensburg). Foto: Eckert Schulen/Anna Schauer
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